Corona
Drängende Fragen von Seiten der Laborunternehmen
VUP sieht Dienstleistungslaboratorien als systemrelevante Unternehmen
Die Corona-Krise stellt auch die Laborunternehmen mit ihren Beschäftigten vor große Herausforderungen. Momentan bewegt insbesondere die Frage, ob Dienstleistungslaboratorien vor allem in den Bereichen der Gesundheitsversorgung, im Bereich Wasser oder Lebensmittelversorgung zur sogenannten kritischen Infrastruktur bzw. als "systemrelevant" zählen. Der Deutsche Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) zählt die Laboratorien in Anlehnung an die BSI-Kritisverordnung zu diesen krisenwichtigen Bereichen und setzt sich momentan gegenüber Ministerien und Behörden für diese Sichtweise ein.
Diese Eingruppierung ist nach Auffassung des VUP deshalb von großer Bedeutung, um beispielsweise im Infektionsfall den weiteren Laborbetrieb zu sichern. Aus Gesprächen mit Mitgliedern ist zu vernehmen, dass es bereits durch direkte Ansprache von Gesundheitsämtern vor Ort gelungen ist, privatwirtschaftliche Labore als "systemrelevant" einzustufen, wenn und weil sie krisenwichtigte Dienstleistungen im Bereich der Grundversorgung erbringen.
Eine andere Frage drängt sich in Zusammenhang mit der Akkreditierung von Laboratorien auf. Zwar hat die DAkkS am vergangenen Freitag angekündigt, notwendigen und anstehende Begutachtungen durchführen zu wollen. Gleichwohl stellt sich angesichts der Entwicklungen und behördigen Enscheidungen rund um das Corona-Virus die Frage, ob und wie lange diese Vorgehensweise aufrecht erhalten werden kann. Insbesondere geht es hier um die notwendigen "Umstellungsbegutachtungen" auf die neue DIN EN ISO/IEC 17025:2018 oder aber auch um Fragen der Rücksichtnahme auf Personalengpässe in den Laboratorien. Auch hier wird der VUP die entsprechenden Institutionen sensiblisieren.