Zum Jahreswechsel 2012 - 2013
Seit nunmehr drei Jahren begleitet das Thema "Akkreditierung" die Gedanken zum Jahreswechsel unserer Verbands- und Geschäftsführung.
So schrieb der Kollege Dr. Klaus-Peter Lörcher im Dezember 2009 wenige Tage bevor die DAkkS offiziell ihre Arbeit aufnahm an dieser Stelle:
"Gespannt blicken wir in die Zukunft und beobachten sehr genau, ob der nun maßgebliche staatliche Einfluss auf unser Akkreditierungssystem zu einer Entlastung und damit verbunden auch zu einer wirtschaftlichen Stärkung der Unabhängigen Prüflaboratorien führen wird". Schon zum Jahreswechsel 2010 deutete Dr. Heinrich Ruholl als damaliger Vorsitzender unseres Präsidiums die
"nicht zu verharmlosenden Probleme" an.
Heute, nach nunmehr zweijähriger Tätigkeit sind die Auswirkungen dieses staatlichen Einflusses unübersehbar: Die Kosten der Akkreditierung haben sich durch den Wechsel zu dem nunmehr behördlichen System verdoppelt bis verdreifacht, zeigt eine Studie, die der VUP gemeinsam mit der Fachhochschule Gießen-Friedberg publizierte.
Analytische Dienstleistung ist kein Produkt, dessen Qualität man auf den ersten Blick erkennen kann. Unsere Kunden müssen unseren Prüfberichten Glauben schenken und vertrauen in qualitätsgerechte Leistungen. Daher fördert der VUP seit seiner Gründung Ende 1993 den Gedanken der Akkreditierung und unterstützt das Deutsche Akkreditierungssystem.
Zeigten sich in den 90er-Jahren noch viele Laboratorien reserviert, hat sich die Akkreditierung parallel zur Entwicklung unseres Verbandes in den 2000er Jahren zu einem Standard in der Branche entwickelt. Diesen Standard gilt es zu bewahren !
Gegenwärtige Anzeichen eines Rückschritts stimmen uns sehr besorgt. Viele kleine Speziallaboratorien können sich die Akkreditierung finanziell nicht mehr leisten, resignieren, ziehen in Erwägung auf die bevorstehende Reakkreditierung zu verzichten und das System wieder zu verlassen.
Dass in einigen unserer Nachbarstaaten Akkreditierung als ein Instrument der Wirtschaftsförderung verstanden wird, erkennt man an den wesentlich geringeren Gebühren der dort tätigen ebenfalls staatlichen Akkreditierungsstellen. Sind die Voraussetzungen des europäischen Wettbewerbs hier noch vergleichbar ?
Die gesetzlich vorgegebene Gebührenordnung darf kein Mittel der Marktbereinigung sein. Hier trägt unser Staat, u.a. repräsentiert durch das Bundesministerium für Wirtschaft eine wesentliche Verantwortung.
Vor diesem Hintergrung wird das Thema "Akkreditierung" sicherlich auch im kommenden 20. Jubiläumsjahr unsere Verbandsarbeit prägen.
Dabei freuen wir uns wieder auf die Zusammenarbeit mit möglichst vielen aktiven Mitgliedern, denen ich an dieser Stelle im Namen des Präsidiums, des Vorstandes und der Geschäftsführung für die Unterstützung im vergangenen, erfolgreichen Jahr danken möchte. Für die nächsten Tage wünschen wir Ihnen und Ihrer Familie eine ruhige besinnliche Weihnachtszeit, ebenso wie ein glückliches erfolgreiches kommendes Jahr 2013.
Petra Harkányi
VUP-Präsidentin
Sven Deeg
VUP-Geschäftsführer