Flexible Akkreditierung auch für Kalibrierlaboratorien
Durch Änderung der DAkkS-Regelung voraussichtlich ab 2014 möglich
Schwerpunkte der 7. Sitzung des
Unternehmerkreises (UK) "Kalibrierwesen" des Deutschen Verbandes Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) am 10.10.2013 in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig waren die Situation der Gutachter im Akkreditierungswesen, Neuerungen im Bereich der Akkreditierung sowie die Zusammenarbeit mit dem Neuen DKD. Hierzu konnte der Vorsitzende des UK,
Jürgen Hinn, auch
Dr. Michael Wolf, Abteilungsleiter Metrologie der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) begrüßen.
Durch die gegenwärtige Situation der Verfügbarkeit von DAkkS-Gutachtern sieht der UK die wirtschaftlichen Interessen der akkreditierten Laboratorien stark gefährdet. Die benötigte Zahl von Fachgutachtern sei bei weitem nicht ausreichend, bemängelten die Laboratorien. Grundsätzlich verfügt die DAkkS selbst über keine Fachbegutachter sondern lediglich über Systembegutachter. Dr. Wolf berichtete zu den Bestrebungen der DAkkS den Mangel an Gutachtern zu beheben: Innerhalb der PTB stehe dafür kein ausreichendes Personal zur Verfügung. Es wurde versucht, Begutachter an Hochschulen oder Eichämtern zu gewinnen. Auch hier stieß man leider nur auf wenig Resonanz.
Der VUP beabsichtigt, die DAkkS in diesem Anliegen zu unterstützen. Dieses gravierende Thema soll seitens des Verbandes dem Bundesministerium für Wirtschaft vorgetragen werden.
Aufgrund sich ergebender Vorteile hatte der VUP in den Gremien der DAkkS und des Akkreditierungsbeirates (AKB) beim Bundesministerium für Wirtschaft im Jahr 2012 die Möglichkeit der flexiblen Akkreditierung auch für Kalibrierlaboratorien angeregt. Inzwischen gebe es hier eine neue Definition, die Anfang 2014 im Akkreditierungsrat verabschiedet werden soll, berichtete Wolf. Danach könne eine flexible Akkreditierung auch von Kalibrierlaboren beantragt werden. In diesem Zusammenhang seien jedoch ausgeschlossen: Die Verringerung der Messunsicherheit (Erhöhung hingegen jederzeit möglich), die Erweiterung des Messbereichs sowie die Einführung neuer Messgrößen.
Grundsätzlich sollten der VUP und der
Neue DKD komplementäre Aufgabenfelder besitzen. Während der VUP sich satzungsgemäß den unternehmerischen Interessen der Laboratorien widmet, werde sich der fachlich ausgerichtete bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) ansässige, Neue DKD diesen "politischen Themen" nicht annehmen. Dieses wurde gegenüber dem VUP auch vom Vorsitzenden des Neuen DKD, Prof. Dr. Peter Ulbig, in einem Gespräch bestätigt: „Der VUP verfolgt Zwecke, die der DKD innerhalb der PTB nicht übernehmen kann“.
Der VUP-Unternehmerkreis strebt eine engere, sich gegenseitig ergänzende Zusammenarbeit mit dem Neuen DKD an.