Nach VUP Intervention
Stadt ändert Ausschreibung von Sanierungsuntersuchungen
Ursprünglich auf Bieter mit zweistelligen Millionen-Umsätze beschränkt
Mindestens 18 Mio.€ Umsatz in den letzten 3 Jahren davon 12 Mio.€ mit chemisch-analytischen Leistungen zu Sanierungsuntersuchungen, waren die Bedingungen, die kürzlich eine südwestdeutsche Stadt in einer europaweiten Ausschreibung den Bietern vorgab. Nach Beschwerden aus dem Kreise der mittelständischen Laborunternehmen hatte der Deutsche Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) diese extreme Einengung des Bieterkreises gegenüber der Kommune moniert.
Rund 100 in Deutschland ansässige Laborunternehmen könnten diese umweltanalytischen Untersuchungen erbringen. Durch die Ausschreibungsmodalitäten werde der Bieterkreis jedoch auf lediglich 1 bis 2 nationale Unternehmen eingegrenzt, zumal auch bei Unternehmensgruppen nicht der Umsatz der gesamten Gruppe, sondern lediglich der jedes einzelnen bietenden Gruppenmitgliedes zählen soll, begründete der VUP seine Intervention. "Eine derartige erhebliche Bietereinschränkung nach Umsätzen ist nach unseren Kenntnissen in Deutschland bisher einzigartig", kommentiert Sven Deeg, Geschäftsführer des Unternehmerverbandes.
Nach der Vorsprache des VUP hat die Stadt nun schnell reagiert. Das mit dieser Sanierung beauftragte Ludwigshafener Ingenieurbüro teilte dem Laborverband jetzt telefonisch mit: Die Ausschreibung wird umgehend geändert. Nur noch 2,4 Mio.€ Umsatz in der Summe der letzten 3 Jahren und in dem relevanten Bereich der Umweltanalytik werde von den Bietern gefordert. Auch werde die Zahl der ursprünglich nachzuweisenden Referenzen von 10 auf lediglich eine einzige reduziert. Die Korrektur mit den neuen Konditionen werde umgehend veröffentlicht, so der Geschäftsführer des Consulting-Unternehmens. Daraus resultiere auch eine Fristverlängerung für Gebote (bisher bis 19.10.2011, nunmehr bis November).