VUP-Position
Entbürokratisierung und digitale Beförderung der Akkreditierung
Prüf- und Kalibrierlaboratorien fordern praxisorientierte, gut ausgestattete, effizient und digital agierende Akkreditierung
Im Rahmen der laufenden Beratungen über ein nächstes Bürokratieentlastungsgesetz der Bundesregierung fordert der Deutsche Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) ein Paket zur Entbürokratisierung und digitalen Beförderung der Akkreditierung. Aus Sicht des Verbandes, der privatwirtschaftliche Prüf- und Kalibrierlaboratorien jeglicher Ausrichtung vertritt, müsse die Akkreditierung praxisorientierter, effizienter und digitaler werden, dafür aber auch die DAkkS von Seiten der Bundesregierung besser ausgestattet werden.
In dem Forderungskatalog, der in den letzten Wochen in den Gremien des VUP entstanden ist, steht an erster Stelle die Forderung nach einem so genannten "Praxis-Check Akkreditierung". Das vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) bereits auf anderen Feldern etablierte Format zur Überprüfung und Vermeidung bürokratischer Lasten soll auch auf dem Gebiet der Akkreditierung und auf das dort rahmensetzenden Rechts- und Regelwerk angewendet werden, um dieses "von den Anwenderinnen und Anwendern aus, nicht von den Paragrafen" her zu durchdenken.
Großes Entlastungs- und Verbesserungspotential sowohl auf Seiten der Kunden als auch auf Seiten der Akkreditierungsstelle selbst sieht man im VUP in der weiteren digitalen Beförderung der Akkreditierung. Dazu müssten hinderliche gesetzliche Regelungen, wie z.B. Schriftformerfordernisse im Antragswesen, abgeschafft, Remote-Audits konsequent ausgebaut, aber auch die Mittelausstattung für die Digitalisierungsprojekte der DAkkS verbessert werden. Auf Unverständnis stößt im VUP beispielsweise, dass offensichtlich keine Bundesmittel mehr zur Verfügung stehen, um den jüngst eröffneten DAkkS-PORT weiterzuentwickeln. Nach dem Willen des Verbandes müsse die Bundesregierung deshalb umgehend Mittel und Wege finden, die DAkkS an dieser Stelle weiter finanziell zu unterstützen.
Zudem spricht sich der VUP für eine über das Jahr 2024 fortgesetzte finanzielle Unterstützung der Initiative QI digital aus. Dort würden wichtige Impulse und bereits erste greifbare Werkzeuge für eine modernisierte und digitale Qualitätsinfrastruktur in Deutschland entstehen, in deren Rahmen die DAkkS beispielsweise ihre eAttestation (digitaler Akkreditierungsnachweis) mit den Beteiligten fortentwickelt.
Weitere Forderungen des VUP zur Entbürokratisierung und digitale Beförderung der Akkreditierung sind dem auf der VUP-Webseite veröffentlichten Positionspapier zu entnehmen. --> Hier geht`s zum VUP-Positionspapier.
In seinem jüngsten Konjunkturbarometer (11/2023) hat der VUP die Bürokratielasten der Prüf- und Kalibrierlaboratorien untersucht, das vor allem den zeitlichen und finanziellen Aufwand der Akkreditierung nachgezeichnet hat. -->Hier geht`s zu den Ergebnissen des VUP-Konjunturbarometers 11/2023.