VUP-Präsident
Branchensituation erfordert stärkeres Engagement der Mitglieder im Verband
Zunehmendes Interesse der Öffentlichkeit am VUP
Köln 12.05.2005, VUP. "Das Engagement der Mitglieder im VUP hat im vergangenen Jahr leider in manchen Bereichen deutlich nachgelassen", stellt
Dr. Klaus-Peter Lörcher, Präsident des Deutschen Verbandes Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) in seinem Resümee zur Jahrestagung 2005 des Branchenverbandes fest. Die Ursachen lägen wohl in der wirtschaftlichen Krise vieler Unternehmen der Branche. Man sei "mit sich selbst beschäftigt", was den Blick in das Umfeld und die Zukunft zu versperren scheint.
Aber diese Reaktion erscheint Lörcher zutiefst unlogisch, denn besonders in Krisenzeiten sei es notwendig, einen starken Verband zu haben.
So stellt sich nach Analyse des Ludwigsburger Unternehmers die Situation im VUP derzeit wie folgt dar:
Auf der einen Seite habe sich der VUP zu einer bekannten, anerkannten Standesorganisation der in Deutschland niedergelassenen Prüflaboratorien entwickelt: Dem Gesetzgeber und Behörden ist der VUP mit dem Sachverstand seiner Mitglieder überaus willkommen. Diese suchten von sich aus den Kontakt zu unserem Verband. Dies äußere sich in nahezu wöchentlich in der Geschäftsstelle eintreffenden behördlichen Anhörungsverfahren, und den gebotenen Möglichkeiten zur Mitarbeit in zahlreichen Gremien der Behörden und Kommissionen, des Deutschen Akkreditierungsrates, der Akkreditierungsstellen, die Lörcher beispielhaft herausstellte. Auch in der Öffentlichkeit ? über die Medien ? genieße der VUP Beachtung. So wurden im vergangenen Jahr von namhaften Redaktionen der öffentlichrechtlichen Fernsehsender mehrere Reportagen unter maßgeblicher Beteiligung des VUP und seiner Mitglieder verfasst und gesendet.
Dem gegenüber meint der VUP-Präsident ein nachlassendes Interesse der Mitglieder an ihrem Verband zu erkennen. Die Zahl der Teilnehmer und die Frequenz der Sektionssitzungen hätten nachgelassen. Mehrere Bundesfachausschüsse ließen derzeit aufgrund mangelndem Interesse bzw. unzureichender Rückkopplung mit ihren Ausschussmitgliedern ihre Arbeit ruhen.
So seien Anzeichen einer besorgniserregenden "Schere" zu verspüren. Einer Schere zwischen dem "öffentlichen" und dem "internen" Interesse an der Verbandsarbeit !
"Wir sollten erkennen, dass politische und behördliche Kontakte für eine erfolgreiche Arbeit als Unternehmer eine große Bedeutung haben. Der VUP als "neutrale" Institution kann uns hier Türen öffnen, die uns als einzelne Unternehmer verschlossen sind" appelliert der Diplom-Chemiker an die VUP-Mitglieder.
Im Hinblick auf die Jahrestagung bemerkt Lörcher, dass es dem VUP zwar durch seine öffentliche Beachtung gelingt, im Zukunftsmarkt der Kontrollen im Bereich der "Lebensmittel & Bedarfsgegenstände" Abgeordnete aller Fraktionen und das Bundesinstitut für Risikobewertung in seine Jahrestagung einzubinden, aber nur ein geringer Prozentsatz der in diesem Mark tätigen Mitglieder von diesem für unternehmerische Entscheidungen außerordentlich aufschlussreichen Informationsangebot Gebrauch macht.
Auf die Frage vieler kleinerer Unternehmen nach dem monetären Nutzen der VUP-Mitgliedschaft habe der Verband im vergangenen Jahr flexibel reagiert: "In unserer Verbandsarbeit verschließen wir nicht die Augen vor den Sorgen unserer Mitglieder". In einem Bereich, der eigentlich nicht zu den originären Aufgaben gehöre, hat der VUP auf die wirtschaftliche Situation und die Ertragseinbußen bei vielen Mitgliedern reagiert. Unter dem Stichwort "members benefit" wurden Partnerschaftsverträge mit namhaften Zulieferern geschlossen, aus denen Rabatte und letztendlich Einsparungen bei den Betriebskosten resultieren können. Ziel sei es, die VUP-Mitgliedschaft durch derartige Einsparungen weitestgehend kostenneutral zu gestalten.
"Wir müssen der hier skizzierten verbandsinternen Situation gerade in schwierigen Zeiten entschieden entgegentreten, denn vergessen wir nicht: Die Stärke eines Verbandes misst sich auch im Engagement seiner Mitglieder". Mit diesen Worten appelliert Lörcher in seinen Ausführungen abschließend an die Mitglieder, die Stärken des Verbandes zu nutzen und sich aktiv in unsere Verbandsarbeit einzubringen ! "An viele meiner Kolleginnen und Kollegen in VUP-Ämtern möchte ich den Wunsch richten, sich von der augenblicklichen Situation nicht demotivieren zu lassen und den zunächst erfolgreich begonnenen Weg auch nach dieser hoffentlich kurzen Talsohle weiter zu gehen." Den auch im vergangenen Jahr aktiv für die Belange der Branche eingetretenen Mitgliedern spricht Lörcher im Namen des Verbandspräsidiums vor diesem Hintergrund seinen besonderen Dank aus.