DIHT reagiert auf Kritik des VUP
Hochschulen werden in der UMFIS-Datenbank nicht mehr als Mitbewerber um Routinedienstleistungen aufgeführt
Schnell und im Sinne der mittelständischen Privatwirtschaft hat der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) jetzt auf das Anliegen des Deutschen Verbandes unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) reagiert und wird seine Internet-Datenbank "Marktübersicht zum Bereich Umweltschutz" (UMFIS) umstrukturieren.
Der VUP hatte Anfang Juli d.J. moniert (VUP-Info 00.42), dass in Listen dieser Datenbank unmittelbar neben den privatwirtschaftlichen IHK-Mitgliedern auch von der öffentlichen Hand getragene Einrichtungen, wie Hochschulinstitute, für Routinedienstleistungen werben konnten. "Es kann nicht Aufgabe staatlicher Institute sein, in wirtschaftlichen Betätigungen mit privaten Unternehmen in Konkurrenz zu treten und diese damit zu schwächen oder gar zu verdrängen", so der VUP gegenüber dem DIHT. Der Verband bewertet die Wettbewerbspraktiken dieser Lehr- und Forschungsstellen wettbewerbsrechtlich äußerst kritisch. Seine Meinung wurde mehrfach auch von Kartellbehörden bestätigt.
Der DIHT hat in dieser Sache jetzt eindeutig Position bezogen: "Einzelne Hochschulinstitute haben in den letzten Jahren damit begonnen, durch Anbieten von Routinedienstleistungen privaten Ingenieur-/Analytikbüros Konkurrenz zu machen und dadurch ihre eigenen, in den meisten Fällen vom Steuerzahler bezahlten ... Geräte, besser auszulasten. Eine solche Routinetätigkeit der Hochschulen ist weder unter Forschung/Entwicklung noch unter Aus-/Weiterbildung zu befürworten."
Mit Beschluss vom 06.07.2000 ist der DIHT in seinem UMFIS-Jahrestreffen nun dem Vorschlag des VUP gefolgt und wird Hochschulen bzw. hochschulnahe Institute künftig nicht mehr unter der Rubrik "Messung / Analytik" aufführen. Statt dessen werden diese Einrichtungen jetzt in gesonderten Bereichen "Forschung / Entwicklung" bzw. "Aus- / Weiterbildung" erfasst.