BfR warnt
Campylobacter-Erreger in Fleisch
Eigenkontrollen der Betriebe sollen verbessert werden
Ein Viertel des Geflügelfleisches ist mit Campylobacter kontaminiert, so das Bundesamtes für Risikobewertung (BfR, Berlin). Dieses sei die Ursache dafür, dass jedes Jahr 70.000 Menschen in Deutschland an fiebrigen Durchfall erkranken, Tendenz steigend. 300 bis 400 Menschen würden sogar jährlich nachweislich an dieser Infektion sterben.
Der Deutsche Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) ging anlässlich seiner Jahrestagung 2013 bereits auf dieses alarmierende Thema ein (VUP-Info 13.113).
Zur "Bedeutung von Campylobacter in der Lebensmittelwirtschaft" referierte damals die Leiterin des nationalen Referenzlabors beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Dr. Kerstin Stingl. Es scheine am komplizierten Namen zu liegen, dass die Problematik im Gegensatz zu Salmonellen unterschätzt werde. Eine gesetzliche Regelung werde zwar diskutiert, existiere jedoch nicht. Hierin könne der Grund gesehen werden, dass mikrobiologische Kontrollen seitens der Lebensmittelwirtschaft kaum nachgefragt würden, war das Fazit der Diskussion.
Das Bundesland Niedersachsen ist in besonderer Weise betroffen, weil dort die Hälfte des in Deutschland erzeugten Geflügelfleisches produziert wird. Inzwischen nimmt das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium das Problem ernst. Es sollen neben den behördlichen Kontrollen die Eigenkontrollen der Betriebe verbessert werden, dies zumal die Europäische Union die Standards für den Fleischbeschau senkt, so Ministeriumssprecher Manfred Böhling.
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