Screening von Erzeugnissen nach REACH SVHC
Überführung der VUP-Leitlinie in eine DIN-Norm empfohlen - 12. Zusammenkunft der VUP-Projektgruppe
Neben den Laboratorien erkennt vor allem auch der Handel einen Bedarf an einem standardisierten Verfahren zur Bewertung von Erzeugnissen auf gesundheitsgefährdende Stoffe gemäß europäischem Chemikalienrecht (REACH). Bei der ständig zunehmenden Zahl besorgniserregender Stoffe (SVHC) verschaffe eine derartige von allen Seiten akzeptierte Leitlinie dem Verbraucher, der Industrie, dem Handel und zuletzt auch den Laboratorien die Sicherheit zuverlässig vergleichbarer Ergebnisse (VUP-Info 14.157).
Eine derartige Leitlinie zum "Screening von Erzeugnissen gemäß der REACH-Verordnung auf SVHC" liegt bereits seit November 2013 vor. Eigens zu deren Entwicklung hatte der Deutsche Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) damals eine Arbeitsgruppe aus rund 20 Fachleuten gebildet.
Um Möglichkeiten zu erörtern, die Akzeptanz dieser Guideline in den Bereichen Industrie, Importwirtschaft und Handel zu steigern und die Notwendigkeiten einer Fortschreibung zu erfassen, traf sich diese VUP-Projektgruppe am26.02.2015 in Gießen.
Einstimmig beschlossen wurde, das Dokument wenn möglich, kurzfristig in eine nationale DIN-Norm zu überführen. Erste Vorgespräche mit der Geschäftsführung des DIN-Normenausschusses "Materialanalytik" wurden bereits geführt.
Das Fachgremium verständigte sich zudem darauf, die Anlagen der Leitlinie mit einer Liste möglicher Stoffgruppen und entsprechenden Parameterprofilen zu ergänzen. Zur Fortschreibung wurden zwei Arbeitsgruppen, "Stoffverwertung" und "Sample-Extraktion", gebildet.
Des Weiteren sucht die PG einen professionellen Partner zur Konzeption und Durchführung eines Ringversuchs zur weiteren Erprobung des vorgesehenen Screeningverfahrens.
Zu einzelnen Parametern der SVHC-Liste sind Referenzen - wenn überhaupt - nur schwer erhältlich. Diesen Bedarf wird die VUP-Geschäftsstelle erfassen und eventuelle Bezugsquellen aufzeigen.
Die VUP-Projektgruppe REACH SVHC besteht gegenwärtig aus 25 Fachleuten aus unterschiedlichen Laboratorien. Sie ist dem VUP-Unternehmerkreis "Materialanalytik" zugeordnet und wird von Dr. Thomas Gude geleitet.