"Stadtwerke Nürnberg bieten kostendeckend an? "
EWAG stellt sich den Fragen und Vorwürfen des VUP
Bayerische Laboratorien sehen sich seit einiger Zeit einem für sie ruinösen Wettbewerbsverhalten der EWAG - Energie- und Wasserversorgung AG (Stadtwerke Nürnberg) ausgesetzt, wonach diese u.a. mit aggressiver Preispolitik versucht, die privatwirtschaftlichen Laboratorien vom Markt der Labordienstleistungen zu verdrängen.
Nach den jüngsten Rechtsprechungen könnte dieses Verhalten als unlauterer Wettbewerb und Verstoß gegen die Gemeindeordnung bewertet werden. Der VUP hat in dieser Angelegenheit auf Direktionsebene ein Gespräch mit der EWAG geführt. Teilnehmer seitens des VUP waren der Sektionssprecher Bayern, Volker Liebig, VUP-Vizepräsident Dr. Johann Rietzler und VUP-Geschäftsführer Sven Deeg.
Auf die Vorwürfe des VUP antwortete und bestätigte die EWAG:
- Die EWAG bietet Labordienstleistungen an.
Die Kunden sind in der Regel Kommunen, mit denen die EWAG auch in anderen Bereichen verbunden ist. Nur in Ausnahmefällen wurden Leistungen für private Unternehmen erbracht. In diesem privaten Bereich betrieb die EWAG bisher jedoch keine Akquisition. Eine Ablehnung von Anfragen dieser Privatkunden war jedoch nicht möglich. - Alle Laborleistungen der EWAG werden nach einer Gebührenordnung berechnet. Kostenlose Leistungen wurden, abgesehen von kurzen, oberflächlichen Beratungen, nicht erbracht.
Die EWAG bietet auch keine kostenlose Probenahme an.
In Einzelfällen hatte die EWAG in der Vergangenheit EDV-Unterstützung und Schulungen für Kunden nicht berechnet. Hier will man überlegen, ob man nicht auch für diese Leistungen zukünftig Gebühren erhebt. - Die Gebühren der EWAG liegen um 10 - 15 % über den Marktpreisen. Dass die Kunden das EWAG-Labor dennoch konsultieren liegt daran, dass sie im Leistungsspektrum der Stadtwerke Vorteile gegenüber Privatanbietern sehen.
- Der Preis-/Gebührenkalkulation liegt eine Vollkostenrechnung des EWAG-Labors zugrunde. Diese Preise sind für die EWAG kostendeckend. "Quersubventionen" aus anderen EWAG-Bereichen erfolgten ebenso wenig, wie Transferzahlungen der Kommune.
Über eventuell nicht zutreffende Aussagen sollte die VUP-Geschäftsstelle unterrichtet werden: Ansonsten wird der VUP das Verhalten der EWAG weiterhin intensiv beobachten.
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