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VUP-Projektgruppe Akkreditierung
Verfügbarkeit und Kompetenz der DAkkS-Gutachter - Erste Auswertungen zur Bewertung von Akkreditierungsverfahren
Die Verfügbarkeit von Gutachtern sowie die Bewertung der Veränderungen im deutschen Akkreditierungssystem waren Schwerpunkte der 2. Sitzung der Projektgruppe "Akkreditierung" des Deutschen Verbandes Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) am 22.09.2011 in Freiberg.
Unter dem Vorsitz von
Prof. Dr. Harald Platen gab der Leiter der "Zentralen Dienste" der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS), Dr. Andreas Steinhorst, zu Beginn einen Sachstandsbericht zum Entwicklungsstand der nunmehr hoheitlichen Einrichtung. Steinhorst stellte dabei auch heraus, dass die DakkS für verschiedene Bereiche fachkompetente Gutachter sucht. Hier könne der VUP mit seinen Mitgliedern durchaus eine Unterstützung bei der Suche und Qualifikation von Auditoren sein.
Einem Beschluss der Projektgruppe folgend, hatte die VUP-Geschäftsstelle kürzlich mit einer Befragung zur Bewertung von Akkreditierungsverfahren begonnen. Schon nach wenigen Tagen hatten sich bereits 25 Laborunternehmen an der Umfrage beteiligt. Die Unternehmen repräsentieren die Marktsegmente Umwelt, Verbraucherschutz, Gesundheit, Materialanalytik und Kalibrierwesen.
Über eine erste Auswertung ausgewählter Themen konnte VUP-Geschäftsführer
Sven Deeg berichten:
Wie werden die Auswirkungen des (jetzt hoheitlichen) Akkreditierungssystem für den Standort Deutschland eingeschätzt ? Hier ergaben sich auffällige Unterschiede zwischen kleinen mittelständischen Laborunternehmen (KMU) und großen multistandort Unternehmensgruppen. Während die meisten KMU bezogen auf nationale Märkte in der Umstrukturierung einen Nachteil zu erkennen glauben, bewerten große Unternehmen diese in deutlichen Mehrheit positiv. Auch im internationalen Wettbewerb verspüren 2/5 der KMU einen Nachteil, während die Unternehmensgruppen hier ausschließlich Vorteile sehen.
Erhebliche Kostensteigerung bei den Laboratorien Durchschnittlich sind die Kosten der Akkreditierung um 114 % gestiegen.

Bei der Differenzierung nach Mitarbeiter oder Standortzahl sind dabei Unterschiede zu verzeichnen. Erkennbar ist, dass die Quote der Kostensteigerung mit zunehmender Mitarbeiterzahl stetig ansteigt. Nach Standorten bemessen liegen Unternehmen mittlerer Größe mit 45 % deutlich unter der durchschnittlichen Gebührenbelastung. Große Unternehmen haben mit 144 % (nach Standorten) bzw. 122 % (nach Mitarbeiterzahl) einen überdurchschnittlich angestiegenen Finanzaufwand zu tragen.
Gute bis sehr gute Bewertung der Gutachter Die verschiedenen Kompetenzbereiche (fachlich, organisatorisch, persönlich) der von der DAkkS eingesetzten System- und Fachgutachter wurden nach Schulnoten (1 bis 5) bewertet. Zwar gibt es Einzelfälle, bei denen die Kompetenz der Gutachter bis zur Note 5 streut, in der Regel wurden diese aber mit den Noten 1 und 2 bewertet. So wurden mehrere Gutachter in der Gesamtbewertung mit der Note 1,0 ausgezeichnet, nur wenige der 68 bewerteten Inspektoren unterschreiten die Note 2- (2,5). Am Ende der Skala rangiert jedoch ein Systemauditor mit der Durchschnittsnote 3,1.

Die Umfrage zur Bewertung von Verfahren soll auch zukünftig fortgesetzt werden. Alle in Deutschland niedergelassenen Laboratorien können dazu das Erhebungsformular über die
VUP-Geschäftsstelle anfordern.