VUP-Konjunkturbarometer
Stimmungslage in der Laborbranche schwächt sich ab
Ergebnisse der Umfrage zum Konjunkturbarometer 2024 2. Halbjahr liegen vor
Die zuletzt eher positiven Zukunftsaussichten der Laborbranche sind aktuell einer Konsolidierung gewichen und schwächen sich ab. Dieses spiegelt sich in der neuen Stimmungsumfrage des VUP-Konjunkturbarometers unter Prüf- und Kalibrierlaboratorien wider. Es zeigt sich jedoch noch ein minimal positives Gesamtergebnis und eine klare Uneinheitlichkeit in der Bewertung durch die einzelnen Fachgebiete.
Auftragserwartungen und Investitionsbereitschaft schwächen sich ab
Die wirtschaftliche Situation in Deutschland ist derzeit von Stagnation und negativen Schlagzeilen geprägt. Mit finanzieller Entlastung in den Bereichen Energie und Rohstoffe wird nicht gerechnet. Zudem sind nach wie vor viele Lieferketten unsicher, weshalb der Einkauf von Materialien für geplante Projekte ein Risikofaktor ist. Dieses spiegelt sich nun auch in den Erwartungen der Laborbranche für die kommenden sechs Monate wider: Die aktuelle Auftrags- und Stimmungslage wird mit 0,3 (auf einer Skala von -2 bis +2) noch leicht steigend im Vergleich zum Frühjahr (0,2) bewertet. Hingegen sinken die Erwartungen für die Auftragslage der kommenden 6 Monate nun deutlich auf nur noch 0,1. Angemerkt wird, dass bedingt durch die insgesamt eher stagnierende Auftragslage auch der Ausbau personeller Kapazitäten zurückgeht.
Trotz der verhaltenen Aussichten ist die Gesamtstimmung noch minimal positiv: Für die einzelnen Marktsegmente wird die Auftragslage der nächsten 6 Monate sehr uneinheitlich bewertet: Umweltanalytik (0,5), pharmazeutische Untersuchungen (0,4), Verbraucherschutz & Lebensmittelanalytik (0,3), Medizinprodukte (0,3) und Labormedizin (0,1). Mit Ausnahme der ersten beiden genannten Segmente liegen diese Zahlen zum Teil deutlich unter der Frühjahrsprognose. Besonders die Bereiche Physikalische Messungen & Kalibrierwesen (-0,2) sowie Industrieanalytik (-0,1) verzeichnen sehr ungünstige Bewertungen als noch vor einem halben Jahr. Angemerkt wird zudem, dass gegenwärtig die Erwartung von steigenden Umsätzen in einzelnen Segmenten nicht zwangsläufig auf erfolgreiche Geschäftstätigkeit zurückzuführen sein muss, sondern sich durch das allgemein gestiegene Preisniveau begründen kann.
Zurückgehende Investitionsbereitschaft
Branchenübergreifend sinkt die Investitionsbereitschaft tendentiell in allen abgefragten Bereichen. Den stärksten Rückgang verzeichnet Werbung mit nur noch -0,1 gegenüber 0,2 im Frühjahr 2024. Während Investitionsvorhaben in Immobilien mit 0,1 (auf einer Skala von -2 bis +2) auch im eher niedrigen Bereich liegen, zeigt der Bereich Analysen- und Anlagentechnik mit 0,3, dass immer noch verstärkt in den Stand der Technik investiert wird. Das Feld führt nach wie vor der Bereich IT und Digitalisierung. Mit 0,6 liegt der Wert nahezu unverändert hoch und zeigt, dass trotz schwacher Konjunktur die Laborbranche weiterhin in die Digitalisierung investiert. Insgesamt erreicht die Branche im Saldo über alle Fachbereiche den Wert von 0,1.
Weiterhin bestehender Fach- und Arbeitskräftemangel
Das Angebot an Arbeits- und Fachkräften bleibt mit -0,4 (auf einer Skala von -2 bis +2) auf gleichbleibend niedrigem Niveau, während der Bedarf an Personal gleichbleibend hoch ist. So hat sich die Zahl von 0,3 aus dem Frühjahr 2024 trotz erwarteter Auftragsrückgänge bis zum Herbst nicht verändert und zeigt einen weiterhin bestehenden Mangel an personellen Ressourcen an.
Hintergrund zum VUP-Konjunkturbarometer
Das VUP-Konjunkturbarometer wird halbjährlich vom Deutschen Verband unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) unter Prüf- und Kalibrierlaboratorien erhoben. Es soll eine Momentaufnahme der aktuellen Auftragslage der deutschen Laborbranche darstellen. Weitere Informationen zum VUP-Konjunkturbarometer und den Ergebnissen der letzten Ausgaben des VUP-Konjunkturbarometers finden Sie hier:
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